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Beim Gespräch unserer Aktiven mit Astrid Damerow (CDU) ging es um den Schutz von Mooren, die Zukunft der Landwirtschaft und Optionen für einen CO2-Preis im Agrarsektor.

Astrid Damerow kennt sich aus in Deutschlands ländlichen Regionen: Geboren im Südschwarzwald und aufgewachsen im äußersten Südwesten der Republik, vertritt sie heute den Wahlkreis Nordfriesland im Deutschen Bundestag. Dort sitzt sie in den Ausschüssen für Ernährung und Landwirtschaft sowie Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Insbesondere das Thema Wasser liegt ihr am Herzen – hierfür ist sie auch Berichterstatterin ihrer Fraktion im Parlament.

Am 17.4.2023 hatten unsere Aktiven Gelegenheit zum Videogespräch mit der CDU-Abgeordneten. Angesprochen auf den Schutz der Moore, wies Astrid Damerow darauf hin, dass hier noch viele Fragen ungeklärt seien. So könnten wiedervernässte Moore bei Starkregen kaum noch zusätzliches Wasser speichern. Außerdem müssten Landwirte finanziell unterstützt werden, wenn sie Moorflächen nicht mehr oder nur noch anders bewirtschaften könnten als bisher. Generell fehlt der CDU-Abgeordneten die Wertschätzung für die LandwirtInnen in Deutschland: Alle zeigten mit dem Finger auf sie als MitverursacherInnen von Klimawandel und Artensterben, aber nur wenigen Menschen sei die wichtige Rolle bewusst, die sie für unsere Nahrungsmittelversorgung spielten. Dies sei umso besorgniserregender, so Damerow, weil in vielen Höfen demnächst ein Generationswechsel anstünde und die Jungen sich überlegten, ob sie diesen Beruf überhaupt noch ergreifen möchten.

Weitgehend einig waren wir uns mit unserer Gesprächspartnerin, dass für einen Umbau der Landwirtschaft hin zu mehr Arten –und Klimaschutz eine gezielte finanzielle Förderung notwendig ist. Hier leisten EU und Bund bereits einiges. Allerdings fördert die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU nach wie vor tendenziell Masse (sprich: Fläche) statt Klasse (Naturschutz), was vor allem den größeren Höfen zugute kommt.

Dies sieht auch Astrid Damerow so, weist jedoch auch auf den Preiskampf am internationalen Agramarkt hin. Hier hätten effizient wirtschaftende Großbetriebe oft die Nase vorn. Eine CO2-Bepreisung im Landwirtschaftssektor sieht die CDU-Abgeordnete ebenfalls skeptisch: Wenn deutsche Erzeugnisse dadurch teurer würden, würden eben mehr Agrarprodukte importiert. Lösen ließe sich dieses Problem möglicherweise durch einen CO2-Grenzausgleich an der EU-Außengrenze – aber das sei schwierig, so Damerow, weil dann der CO2-Fußabdruck jedes Produkts einzeln berechnet werden müsste.

Wir haben Astrid Damerow als fachlich versierte und angenehme, unseren Argumenten aufgeschlossene Gesprächspartnerin erlebt und freuen uns bereits auf das nächste Gespräch mit ihr.