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Auch die CDU findet zunehmend Gefallen an einer Klimadividende. Das machten zwei Gespräche unserer Aktiven mit dem CDU-Klimaexperten Andreas Jung und seinem Mitarbeiter Frederik Schulz deutlich.

Die Laufzeit der Atomkraftwerke verlängern – und sonst? Mit Ideen für mehr Klimaschutz hat sich die größte Oppositionspartei CDU in den letzten Monaten sehr zurückgehalten – und wenn es sie gab, drangen sie kaum an die Öffentlichkeit. Dabei gibt es durchaus Abgeordnete in Reihen der Christdemokraten, die sich mit viel Engagement um die Klimapolitik kümmern. Zum Beispiel Andreas Jung, ehemaliger stellvertretender Fraktionsvorsitzender und heute Vorsitzender der Arbeitsgruppe Klimaschutz und Energie seiner Fraktion. Gleich zweimal hatten unsere Aktiven Ende April Gelegenheit zum Gespräch mit ihm und seinem Büro: zunächst am 24.4. mit Jungs Mitarbeiter Frederik Schulz (Foto) und dann fünf Tage später im Rahmen des Tags der Klimademokratie mit Jung selbst.

Deutlich wurde in den Gesprächen, dass die CDU beim Klimaschutz auf einen Maßnahmenmix setzt, in dem der CO2-Preis eine tragende, aber nicht die alleinige Rolle spielt. Die Einigung auf einen neuen europäischen Emissionshandel für Gebäude und Verkehr ab 2027 bezeichnete Jung als „großen Erfolg“. Auf die Frage, wie die BürgerInnen von künftig möglicherweise stark steigenden CO2-Preisen entlastet werden könnten, brachten Jung und Schulz drei Maßnahmen ins Spiel. Zum einen die bereits erfolgte Absenkung der EEG-Umlage auf Null, zweitens eine Senkung der Stromsteuer und drittens eine Klimadividende. Diese würde in der CDU sehr positiv eingeschätzt, so Frederik Schulz. Und auch einen Mindestpreis im künftigen EU-Emissionshandel, wie ihn die Bürgerlobby Klimaschutz fordert, kann sich Schulz durchaus vorstellen.